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Landesweiter Streik der Uber- und Bolt-Fahrer – 7. April 2025

  • Autorenbild: Damian Brzeski
    Damian Brzeski
  • vor 5 Tagen
  • 3 Min. Lesezeit

Können Sie am 7. April einen Uber oder Bolt nehmen? An diesem Tag kündigen die Fahrer beliebter Transportmittel einen landesweiten Streik an. Der Protest wurde vom ukrainischen Fahrer Serhiy Mykhailiuk (auf TikTok als „ piwko_nie_można “ bekannt) initiiert und soll auf die – nach Ansicht der Fahrer – unfairen Bedingungen der Zusammenarbeit mit Plattformen wie Uber , Bolt und FreeNow aufmerksam machen.




Wer protestiert und warum?


Der Streik ist eine Graswurzelbewegung. Dahinter steckt keine offizielle Gewerkschaftsorganisation, sondern eine Online-Community von Fahrern, die in geschlossenen Gruppen auf Telegram aktiv kommunizieren. Eine davon hat bereits über 600 Teilnehmer .


Wichtig ist, dass die Fahrer von selbst zusammenkommen, ohne die Unterstützung formeller Strukturen, was das Ausmaß der Unzufriedenheit verdeutlicht.


Das Hauptpostulat? Niedrigere Provisionen für Transportplattformen. Wie der Initiator des Protests selbst sagt, verlangen Unternehmen wie Uber und Bolt von ihren Fahrern bis zu 30–50 % jedes Fahrpreises.


Obwohl die Kunden immer mehr bezahlen, landet immer weniger im Geldbeutel der Autofahrer. Erschwerend kommt hinzu, dass die Passagiertarife in letzter Zeit gesenkt wurden, was die finanzielle Lage der Fluggesellschaften noch weiter verschlechtert hat.


Die Streikenden fordern nicht nur niedrigere Provisionen, sondern auch mehr Transparenz bei der Festlegung von Tarifen und Kooperationsbedingungen.


„Wir müssen die Bedingungen diktieren, nicht diejenigen sein, die sich anpassen. Ohne uns verdienen sie nichts“, erklärt Mykhailiuk.

Fahrer wehren sich gegen einseitige Entscheidungen der App, beispielsweise: plötzliche Tarifänderungen.


Wie wird der Streik aussehen?


Der Streik soll rund um die Uhr dauern – die Fahrer kündigen an, ab dem Morgen des 7. April keine Fahrten mehr durchzuführen und ihre Apps abzuschalten. Es sind keine Straßenblockaden oder Demonstrationen geplant – es handelt sich um einen stillen, aber wirtschaftlich spürbaren Protest. Dies ist eine Form des wirtschaftlichen Drucks , indem den Plattformen die Gewinne entzogen werden.


Die Aktion erstreckt sich über ganz Polen . Ankündigungen sind bereits in Warschau , Krakau, Posen, der Dreistadt und anderen größeren Städten erschienen. In Posen treffen sich die Fahrer um 13:00 Uhr. an der Ul. Dworcowa.


Mehrere hundert Aktive haben sich bereits für den Streik angemeldet und ihre Zahl wächst weiter. Die Veranstalter hofften auf eine spontane Teilnahme vieler Fahrer.


Erwähnenswert ist, dass auch einige Flottenpartner ihre Solidarität mit den Demonstranten zum Ausdruck brachten. Einige von ihnen erklärten, dass sie den streikenden Fahrern an diesem Tag keine Mietwagengebühren berechnen würden.


Wirtschaftlicher und rechtlicher Hintergrund


Der Protest findet in einer Zeit steigender Lebenshaltungskosten statt. Inflation, Kraftstoff- und Autowartungspreise steigen und den Autofahrern ist kein Mindesteinkommen garantiert. Die meisten von ihnen sind selbstständig und von der Entscheidung des Antrags abhängig.


Zwar ist der Transport per App in Polen seit 2020 legal (Fahrer müssen über eine Taxilizenz und eine Registrierkasse verfügen), faire Bedingungen für die Zusammenarbeit sind damit jedoch nicht verbunden.


Plattformen wie Uber und Bolt legen den Fahrern einseitig Bedingungen auf. Trotz gesetzlicher Regelungen dominieren sie noch immer den Markt und nutzen ihren Vorteil gegenüber einer verstreuten Gruppe von Partnern. Offiziell haben sie sich zu dem angekündigten Protest bislang nicht geäußert.


Der größere Kontext: Proteste in ganz Europa


Der Streik in Polen ist kein Einzelfall. In den letzten Jahren fanden ähnliche Demonstrationen unter anderem in Frankreich, Spanien , Italien , Rumänien, Griechenland und Deutschland statt. Gemeinsamer Nenner war der Widerstand gegen den Ausbau von Mitfahrplattformen und die zunehmend schwierigeren Arbeitsbedingungen im Beruf des Fahrers oder Taxifahrers.


In Frankreich beispielsweise blockierten Taxifahrer im Dezember 2024 das Zentrum von Paris aus Protest gegen Pläne der Regierung, die Erstattungen für Patiententransporte zu kürzen.


In Spanien marschierten im Januar 2023 Tausende Taxifahrer durch die Straßen von Barcelona und protestierten gegen die illegalen Aktivitäten der VTC-Fahrer. Ähnliche Veranstaltungen fanden in Rom, Bukarest, Athen und sogar am Flughafen in Brüssel statt.


Die Proteste waren oft weitreichend und hatten einen spürbaren Einfluss auf Regierungsentscheidungen und die öffentliche Debatte über die Zukunft des Stadtverkehrs.


Wird der polnische Streik am 7. April ähnliche Auswirkungen haben ? An diesem Tag lohnt es sich, die Reaktionen der Branche, der Passagiere und der Plattformen selbst genau zu beobachten.


Vielleicht ist dies nur der Anfang einer ernsthafteren Veränderung auf dem Transportmarkt in Polen.

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